Materialwahl


Landläufig hat Echthaar immer noch das Image der höchsten Qualitätsausführung, wenn es um die Wahl eines Haarersatzes geht. Kunsthaar gilt oft als minderwertig. Die Zweithaarbranche hat in den Jahren sehr viel getan, um die Materialien besser, feiner und transparenter zu machen, damit das Frisurenergebnis besonders natürlich wird. Dies ist der Zweithaarbranche über alle Maßen gelungen. Ein Zweithaar-Spezialist wird seinen Kunden über die Qualitäten der unterschiedlichen Materialien aufklären und gemeinsam mit ihm das am besten geeignete Mix aussuchen.


Haarqualitäten:

Ein Zweithaar-Spezialist wird wichtige Fragen für die richtige Wahl der Haarqualität stellen. Denn nicht für jeden ist eine Echthaarversorgung das Non-Plus-Ultra.

Eine große Rolle spielen z.B. folgende Kriterien
  • Soll der Haarersatz permanent befestigt werden oder wird er abends oder zum waschen abgenommen
  • Inwieweit soll ein ganz natürlicher Übergang in die eigenen Haare geschaffen werden
  • Ist der Betroffene ein sogenannter Dauerträger oder werden die Haare nach geraumer Zeit wieder nachwachsen

Zweithaare gibt es in Ausführungen:

Basis-Kunstfaser: gut geeignet für Kurzhaarfrisuren, die nicht permanent getragen werden, Materialermüdung durch Reibung und Umwelteinflüsse, hitzeempfindlich, gute Farbbeständigkeit

Hitzebeständige Kunstfaser: für alle Haarlängen gut geeignet, kann nicht permanent getragen werden, relativ geringe Materialermüdung durch Reibung und Umwelteinflüsse, kann gefönt werden, gute Farbbeständigkeit

Hitze- und farbbeständige Kunstfaser: für alle Haarlängen gut geeignet, kann gut permanent getragen werden, kaum Materialermüdung durch Reibung und Umwelteinflüsse, kann gefönt werden, sehr gute Farbbeständigkeit

Naturbelassenes Echthaar: für alle Haarlängen gut geeignet, kann gut permanent getragen werden, erhöhter Pflegeaufwand, normale Materialermüdung durch Reibung und Umwelteinflüsse, kann gefönt werden, kann gefärbt werden, Farbbeständigkeit wie eigene Haare

behandeltes Echthaar: für alle Haarlängen gut geeignet, kann gut permanent getragen werden, erhöhter Pflegeaufwand, Materialermüdung durch Reibung und Umwelteinflüsse, kann gefönt werden, kann begrenzt gefärbt werden, geringere Farbbeständigkeit als die eigenen Haare


Wahl des Haarträgers:

Zweithaarsysteme werden auf den unterschiedlichsten Trägermaterialien, den sogenannten Monturen, verarbeitet. Die Wahl der Montur richtet sich ebenfalls nach den Präferenzen und Wünschen des Trägers und nach dem Befestigungssystem.

Tresse: Haare werden hier maschinell verarbeitet, geeignet für viel Haarvolumen, vornehmlich bei Perücken verwendet.

Monofilament: Haare werden in Ein- oder Mehrfachknoten auf ein mittleres bis feines Gewebe geknüpft. Das Haarsystem macht den Anschein, dass die Haare aus der Kopfhaut wachsen. Gut geeignet für Haarteile und der Oberkopfbereich von Perücken. Je nach Befestigungssystem kann das Monofilamentgewebe mit Silikon oder PU beschichtet werden.

Tüll und anderes elastisches, maschiges Gewebe: Haare werden in Ein- oder Mehrfachknoten auf ein Gewebe geknüpft, das den natürlichen Bewegungen des Kopfes nachgibt. Gut geeignet für den Hinterkopfbereich von Haarteilen und Perücken. Je nach Befestigungssystem kann der Tüll mit Silikon oder PU beschichtet werden.

Lacefront: Haare werden auf einem ultraflachen, sehr feinem Gewebe in Einfachknoten geknüpft. Lacefronts finden Verwendung für Stirnansätze bei Haarteilen und Perücken.

Der Kombination der verschiedenen Trägermaterialien ist keine Grenze gesetzt.