Liefersituation Haarersatz | Aktuelle Situation aus Sicht der Zweithaarfirma GFH



Nachfolgend finden Sie die aktuelle Nachricht von der Geschäftsleitung des Herstellers GFH:

Sehr geehrte Frau Rausch,

gerne fasse ich Ihnen in einigen Punkten zusammen, wie sich augenblicklich die Lage für eine
Zweithaarfirma wie die GFH (Groß-und Einzelhandel) darstellt.

Das jährliche Chinese New Year-Ende Januar, das gewöhnlich die Produktion für 2-3 Wochen
unterbricht, wurde zunächst um 1 Woche und dann um eine weitere Woche verlängert. Danach
wurde von der chinesischen Regierung ein Verbot zum Zurückkehren and den Arbeitsplatz
ausgesprochen. Einige wenige Verwaltungsmitarbeiter nahmen die Arbeit wieder auf, aber die
Produktion ruhte.

Für Importeure in der Zweithaarbranche bedeutete dies, dass seit Ende Januar die normale
Belieferung bis heute nicht mehr funktioniert und es damit natürlich zu Lieferengpässen kommt.
Die meisten Großhändler verfügen noch über gewisse Lagervorräte, aber besonders gängige Farben werden schnell vergriffen sein. Die reduzierten Mengen, die diese Tage noch produziert werden, müssen dann per Luftfracht nach Deutschland geflogen werden.

Hier präsentiert sich das nächste Problem: 50% der Flüge wurden gestrichen. Wer jetzt eine Fracht zu verladen hat, muss einen Flug ergattern und dann rasant gestiegene Frachtpreise akzeptieren.

China bedient sich seit langem der Arbeitskraft des nordkoreanischen Volkes und lässt dort
insbesondere handgeknüpfte Perücken und Haarteile fertigen. Nachdem Nordkorea die Grenzen
schon sehr bald völlig abgeriegelt hatte, war auch der Zugang zu diesen Produkten seitdem versperrt und niemand kann sagen, wie lange es noch dauern wird bis Korea die Tore wieder öffnet.

Dies ist die Seite der Produktbeschaffung, aber es gibt daneben auch eine stark nachlassende
Nachfrage für Perücken in den Einzelhandelsgeschäften. Hier ist es die Angst, sich auf dem Weg zum Perückenstudio oder bei der Anprobe zu infizieren. Nachdem die Mehrzahl der Kunden
Krebspatientinnen sind, die durch die Chemotherapie ein geschwächtes Immunsystem haben, kann man diese Bedenken gut nachvollziehen.
Außerdem ist insgesamt die Kauflaune der Kunden sehr zurückgegangen und die meisten Betriebe haben keine gefüllten Terminkalender mehr. Der eine oder andere wird sogar Kurzarbeit anmelden müssen.

Aber wir hoffen natürlich, dass sich alles in ein paar Wochen wieder normalisiert hat.

Herzliche Grüße
Cornelia Hoffmeister-Gizzi
Geschäftsleitung GFH


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